Die Enzyme NUDT15 und TPMT helfen unter anderem dabei, die Tumorhemmer Mercaptopurin und Tioguanin zu metabolisieren, aber auch Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems, zum Beispiel Azathioprin. Diese Medikamente werden unter anderem zur Behandlung von Krebs, Morbus Crohn, entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Darm-, Leber- und Hautentzündungen als auch bei Organtransplantationen eingesetzt.
Bei einer erhöhten Empfindlichkeit für Thiopurine besteht ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko. Diese erhöhte Empfindlichkeit lässt sich zum Teil durch genetische Unterschiede im NUDT15- und TPMT-Gen erklären.
Genetische Veranlagung
Die Wirksamkeit und das Nebenwirkungsrisiko bei einer Therapie mit Thiopurinen wie zum Beispiel Azathioprin, Mercaptopurin und Tioguanin lassen sich teilweise durch genetische Unterschiede erklären. Es ist zum Beispiel bekannt, dass Mutationen im NUDT15- und TPMT-Gen zu einer geringeren Enzymaktivität führen können. Da Medikamente aus der Gruppe der Thiopurine präzise dosiert werden müssen, kann es wichtig sein zu wissen, welchen Genotypen jemand hat.
Menschen mit bestimmten Mutationen im NUDT15- und/oder TPMT-Enzym haben eine geringere Enzymaktivität und können dadurch besonders empfindlich für Theopurine sein.
Bei Asiaten kommt eine verminderte Aktivität des NUDT15-Enzyms regelmäßig vor, bei Europäern dagegen relativ selten. Eine abnormale Genotypisierung für das TPMT-Enzym kommt bei ungefähr 10% alle Europäer und 2–5% aller Asiaten vor.
Bei der Bestimmung eines Genotyps werden Unterschiede im CYP1A2-Gen mittels zweier so genannter Allele angegeben. Jedes Allel hat einen Namen, der aus einem Sternchen und einer Nummer besteht.
Bei iGene bestimmen wir die folgenden Varianten (Allele) des NUDT15- und TPMT-Gens:
NUDT15*3, NUDT15*4, NUDT15*5, TPMT*2, TPMT*3A, TPMT*3B, TPMT*3C, TPMT*4, TPMT*11, TPMT*14, TPMT*15, TPMT*23, TPMT*29 und sonstige Varianten (kategorisiert als *1).