Das CYP3A4-Enzym (ausgeschrieben Cytochrom P450 3A4) ist an der Umsetzung von Medikamenten und anderen körperfremden Stoffen beteiligt. Ungefähr 30 bis 50% aller Medikamente werden durch das CYP3A4-Enzym metabolisiert.
Unter anderem die folgenden Medikamente können durch das CYP3A4-Enzym metabolisiert werden:
- Zytostatika, z. B. Docetaxel, Tamoxifen, Paclitaxel, Cyclophosphamid, Vincristin und Irinotecan
- Antidepressiva, z. B. Citalopram, Norfluoxetin, Sertralin, Mirtazapin, Nefadozon und Venlafaxin
- Antipsychotika, z. B. Haloperidol, Risperidon, Pimozid und Quetiapin
- Opioide, z. B. Codein, Tramadol, Methadon und Phentanyl
- Benzodiazepine, z. B. Midazolam und Diazepam
- Statine, z. B. Atorvastatin und Simvastatin (nicht Pravastatin und Rosuvastatin)
- Calciumkanalblocker, z. B. Diltiazem, Verapamil, Amlodipin und Nisoldipin
- Mittel gegen Herzrhythmusstörungen, z. B. Amiodaron, Dronedaron und Cinidin
- Antihistaminika, z. B. Terfenadin, Astemizol und Chlorphenamin
- Glucocorticoide, z. B. Budesonid, Hydrocortison und Dexamethason
Obwohl CYP3A4 den Metabolismus van 30 bis 50% aller ärztlich verordneten Medikamente beeinflusst, weiß man noch wenig über die klinischen Implikationen von Variantallelen. Die Ursache dafür liegt zum Teil in der relativ geringen Häufigkeit der meisten Variantallele und in der kürzlich entdeckten *22-Variante. Darum werden aufgrund der CYP3A4-Genotypisierung auch keine Aussagen zu individuellen Arzneimitteln gemacht.
Genetische Veranlagung
Die Aktivität des CYP3A4-Enzyms ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Dadurch können die Wirksamkeit eines Medikaments als auch das Risiko eventueller Nebenwirkungen ebenfalls individuell unterschiedlich sein. Diese Variation lässt sich teilweise durch genetische Unterschiede im CYP3A4-Gen erklären. Obwohl es eine Reihe von Medikamenten gibt, die durch (unter anderem) das CYP3A4-Enzym metabolisiert werden, sind bislang noch keine konkreten angepassten Dosierungen aufgrund dieser Genotypisierung bekannt.
Bei der Bestimmung eines Genotyps werden die Unterschiede im CYP3A4-Gen mittels zweier so genannter Allele angegeben. Jedes Allel hat einen Namen, der aus einem Sternchen (*) und einer Nummer besteht. Ein Beispiel für einen möglichen CYP3A4-Genotypen ist CYP3A4*1/*22.
Bei iGene bestimmen wir die folgenden Varianten (Allele) des CYP3A4-Gens:
CYP3A4*2-*20, *22, *26 und sonstige Varianten (kategorisiert als CYP3A4*1).